Querkopf

Querkopf
quer:
Das heute nur noch als Adverb gebräuchliche Wort ist in mitteld. Form hochsprachlich geworden. Im 14. Jh. wandelte sich im mitteld. Sprachraum der Anlaut tw- (niederd. dw-) zu qu-, sodass aus mhd. twerch Adjektiv und Adverb »schräg; verkehrt; quer« mitteld. querch entstand, woraus sich durch Auslautsvereinfachung »quer« entwickelte. Die lautgerechte Entwicklung von mhd. twerch führte dagegen zu zwerch, das in oberd. Mundarten und in der Zusammensetzung »Zwerchfell« bewahrt ist. Den mitteld. Anlautswechsel zeigen außer »quer« auch »Quark, Quirl, Quetsche« ( Zwetsche) und vielleicht »Quarz« und »quengeln«. – Abl.: Quere (mhd. twer‹e›, ahd. twer‹h›ī; heute fast nur noch in der ugs. Wendung »in die Quere kommen« gebräuchlich); queren veraltend für »überschreiten; überschneiden« (17. Jh.; dafür heute gewöhnlich »durch-, überqueren«). Zus.: querfeldein (18. Jh.; zusammengewachsen aus »quer Feld ein«, das sich aus Fügungen wie z. B. »querfeld hinein« entwickelt hat, in denen »Feld« Akkusativ der Richtung ist); Querflöte (16. Jh.); Querkopf »eigensinniger Mensch, der nicht so will wie die anderen« (18. Jh.); Querschläger »Geschoss, das mit seiner Längsachse quer zur Flugrichtung auftrifft« (20. Jh.); Querschnitt »Schnitt in der Querrichtung eines Körpers; Auswahl, Zusammenstellung« (18. Jh.); Quertreiber »eigensinniger Mensch, der nicht so will wie die anderen« (Verhochdeutschung von niederd. dwarsdrīver, das eigentlich ein Seemannswort ist und einen Schiffer bezeichnet, der schlecht steuernd querab treibt oder anderen in die Quere kommt, 18. Jh.; beachte das seit dem 17. Jh. bezeugte niederl. dwarsdrijver), dazu Quertreiberei.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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